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«Lebensraum für Menschen im Alter erhalten» - Im Gespräch mit Renée Sigrist Disler, Gemeinderätin Nottwil

Porträt von Renée Sigrist Disler

Renée Sigrist Disler, Gemeinderätin und zuständig für das Ressort Soziales in Nottwil, ist eine engagierte und überzeugte Politikerin. «Der Gemeinderat Nottwil setzt sich dafür ein, dass auch alte Menschen möglichst lange in unserem schönen, ruhigen Ort leben können.»

Seit sechzehn Jahren ist Renée Sigrist Disler als Gemeinderätin in Nottwil tätig. Auch wenn sie über ihre Arbeit und über die Gemeinde Nottwil berichtet, ist spürbar, ihr Engagement ist vorbildlich. «Es ist uns sehr wichtig, dass wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, damit in Nottwil Menschen auch im Alter bei uns wohnen können.» Immer wieder wird überprüft, wie dies ermöglicht werden kann. So wurde mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs, bald wird die Linie 65 verlängert, ein Zeichen gesetzt. «Es ist wichtig, dass die Mobilität in der Gemeinde und zu Orten in der Nachbarschaft, wie zum Städtchen Sursee, sichergestellt ist. So wird gewährleistet, dass die Bewegungsfreiheit und damit die Lebensqualität erhalten bleiben.»

Bänkli an beliebten Wegen
Als erste Gemeinde des regionalen Altersleitbildes führte Nottwil das Leuchtturmprojekt Quartierrundgänge mit älteren Menschen durch. Federführend waren die beiden Gemeindevertreter Annemarie Morf und Robert dal Pian. «Obwohl zu Beginn das Interesse eher bescheiden war und mögliche Teilnehmer direkt angesprochen werden mussten, gelang es schliesslich, mit einigen engagierten Frauen und Männern Rundgänge durchzuführen.» Anregungen daraus, wie die Verbesserung der Beleuchtung, Beseitigung von Hindernissen wie Schwellen und die Montage von Handläufen wurden umgesetzt. «Diese Massnahmen, und neue Bänkli an beliebten Wegen, ermuntern zu einem Spaziergang und erleichtern den Alltag.»

Kultur- und Erwachsenenbildung eine Bereicherung

In Nottwil werden Anliegen von älteren Menschen ernst genommen, ist die Gemeinderätin überzeugt. Sie meint dazu: «Mit dem Zentrum Eymatt und mit einem idealen Angebot an Alterswohnungen mit Dienstleistungen sind entsprechende Angebote vorhanden.» Mit einigen Institutionen, wie mit dem Schweizer Paraplegiker-Zentrum oder mit dem Kirchenrat wird eine konstruktive Zusammenarbeit gepflegt. «Oft können wir vom Know-how des Paraplegiker-Zentrums, wie bei hindernisfreien - oder altersgerechtem Bauen profitieren.» Als eine echte Bereicherung erachtet die Gemeinderätin den Verein Kultur Nottwil mit einem spannenden Programm an Anlässen und Vorträgen. Nebenbei erwähnt sie: «Auch Heiri Meyer, Initiant und ehemaliger Präsident der Seniorenuniversität Luzern, ist ein Notteler.»

Ambulante Hilfe ausbauen
Auch das eigene Älterwerden ist für Renée Sigrist Disler ein Thema. Vorerst wird in den nächsten Wochen ihr Ehemann pensioniert. «Das ist ein Meilenstein in unserem Leben, mit Umbrüchen und neuen Möglichkeiten verbunden -, unter anderem wird er mich bei den Aufgaben im Haushalt entlasten.» Renée Sigrist Disler macht sich noch keine grossen Gedanken für ihre Zukunft. Viel eher freut sie sich, dass sie bestimmt mehr Zeit füreinander haben werden. «Ganz wichtig wird es weiterhin sein, dass die ambulante Hilfe für Menschen im Alter ausgebaut wird. Das bietet die Chance, dass Menschen möglichst lange in Nottwil leben können.»/wm

07.November
2022

Von Renée Sigrist Disler