Umzug nach Sursee - André Ljutow erzählt
Mit seiner Frau zog André Ljutow 2023 aus Oberkirch in eine neue Wohnung an der Sure in Sursee. Sehr zufrieden meint er: «Da fühlten wir uns schnell zuhause.»
«Aufgewachsen bin ich in Deutschland im Rheinland. Als Orthopäde und Rheumatologe arbeitete ich in Deutschland in verschiedenen Institutionen, die letzten 12 Jahre als Mitarbeiter im Schmerzzentrum Mainz. Dies war die erste interdisziplinäre Klinik zur Behandlung chronischer Schmerzen in Deutschland», blickt André Ljutow zurück. Er erläutert: «Als Mediziner faszinierte mich dort die Zusammenarbeit der verschiedenen Fachärzte und Fachkräfte aus Physiotherapie, Pflege und Psychologie um an einem Tisch medizinische Fragen und Probleme zu lösen.» Eine Ausschreibung im Paraplegiker-Zentrum in Nottwil weckte mein Interesse. «Ich muss gestehen, ich kannte diese Institution nicht. Die Tatsache, dass eine Abteilung Schmerztherapie neu aufgebaut wurde, lockte mich, mein Wissen und meine Erfahrung einzubringen und mitzugestalten.»
So zog die Familie in die Schweiz und seit 2004 arbeitete André Ljutow am SPZ. Zuletzt war er Leiter der Schmerzmedizin, einer Abteilung für Menschen mit akuten und chronischen Schmerzen.
Was heisst für mich Wohnen im Alter
Um rechtzeitig auf alle Eventualitäten im Alter vorbereitet zu sein und die sehr kinderfreundliche Wohnung und Umgebung in Oberkirch auch von Kindern genutzt zu wissen, haben André und seine Frau ihren Kindern das idyllische Zuhause in Oberkirch angeboten, falls sie mit den Enkelkindern dort wohnen möchten. Das Angebot wurde schnell angenommen und Einigkeit in der Familie erzielt, so dass einem Umzug nichts mehr im Wege stand. Es wurde Sursee, wieder an der Sure. Schmunzelnd erinnert sich André Ljutow: «Mit dem Umzug waren unweigerlich auch Fragen verbunden, benötige ich dies noch oder nehme ich das mit?» Das Ausmisten war für ihn letztendlich eher entlastend. Hier wohnen sie nun so, dass die Selbständigkeit auch im Alter mit vielleicht eingeschränkter Mobilität erhalten bleiben kann. Die Nähe zum Städtli geniessen beide sehr. Überhaupt fühlen sie sich auch in einer grösseren Überbauung sehr wohl. Man muss sich nur darauf einlassen wollen.
Was tun im Alter
Einige Zeit vor der Pensionierung besuchte André Ljutow ein Seminar zur Vorbereitung auf die Pensionierung für Mitarbeitende im SPZ. «Die Aussage eines Referenten: Wenn Sie dann pensioniert sind, räumen Sie erstmal im Keller auf und kleben Fotos ein. Das ist in ein paar Monaten getan. Und was machen Sie dann?» Dies habe ihn überzeugt sich frühzeitig über die Zeit nach der Pensionierung Gedanken zu machen. Ein erstes Projekt als Pensionierter war die Wanderung nach Köln, in seine alte Heimat. Er schwärmt: «860 Kilometer alleine oder teilweise mit Begleitung durch Wälder, Fluren und Dörfer unterwegs, aber auch Besuche bei alten Bekannten und Abstecher zu interessanten Orten bleiben unvergesslich.» Inzwischen geniessen er und seine Frau es auch, regelmässig ihre Enkelkinder zu hüten.
Es bleibt auch Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten
André Ljutow engagiert sich als ehrenamtlicher Mitarbeiter im Soliladen, im Treffpunkt Café und als beratender Facharzt im Café Med Luzern, ein Angebot der Akademie für Menschenmedizin. «Dies sind spannende erfüllende Tätigkeiten, dies hätte ich während meiner beruflichen Tätigkeit nicht leisten können.»/wm/Dieser Artikel wurde von der Surseer-, Sempacher-, TreingerWoche übernommen
02.Oktober
2025
Von Werner Mathis