Schenkon – 12 intensive und spannende Jahre
Marie-Therese Vogel ist nach 12 Jahren auf Ende August von ihrem Amt als Sozialvorsteherin zurückgetreten. Schenkon ist eine der sechs Gemeinden, die das Projekt «Alter(n) bewegt – das Regionale Altersleitbild Sursee» von Anfang an mitgetragen haben.
Wie haben Sie als Sozialvorsteherin von Schenkon die Entstehung des Regionalen Altersleitbildes mitgeprägt?
Marie-Therese
Vogel verabschiedet sich im «KONTAKT», der Info-Broschüre der Gemeinde,
mit den Worten: «Ein wichtiges Anliegen war für mich, die Veränderung
der Gesellschaft und deren Einfluss auf die Alterspolitik früh zu
erkennen, um rechtzeitig mit entsprechenden Massnahmen zu reagieren.»
…«Als Initiantin und später Projektmitarbeiterin konnte ich aktiv
Stossrichtungen mitbestimmen, Schwerpunkte setzen und
Umsetzungsmassnahmen einleiten.»
Stichwort «Drehscheibe 65plus» Region Sursee
Als
die Beratungen fürs Alter nach Willisau verlagert wurden, fehlten den
älteren Menschen in unserer Region schlichtweg ein Beratungsangebot in
ihrer Nähe. Mit Jolanda Achermann Senn habe ich erste Gespräche geführt
und angeregt, die Beratungsgespräche wieder in Sursee anzusiedeln. Das
Resultat ist diese Plattform mit einer kostenlosen, persönlichen
Beratung. Die Plattform wird nicht nur von den Betroffenen selbst
genutzt, sie ist auch ein wichtiger Ratgeber für die Angehörigen. Ein
Gewinn für alle sechs «Pionier-Gemeinden» und ein Zeichen für den Erfolg
– ab Januar 2021 werden sich 15 Gemeinden des regionalen Leitbildes
beteiligen!
Dieser Gedankenaustausch von
damals hat zur Zusammenarbeit mit den Sozialvorstehenden geführt. Bis
heute finden regelmässig etwa alle drei Monate Teamsitzungen statt. Hier
werden die in der Region anstehenden Probleme bestimmt und
entsprechende Massnahmen eingeleitet.
Angebote für 60+ in der Gemeinde
Es
besteht ein umfassendes Angebot wie zum Beispiel Seniorentreff, Jassen,
Yoga und Pilates in der Alterssiedlung, Seniorenturnen, kurze oder
lange Wanderungen einmal im Monat oder der Mittagstisch, der ohne
Anmeldung genutzt werden kann und von der Gemeinde subventioniert wird.
Wie wird auf die Angebote aufmerksam gemacht?
Auf
der Webseite unserer Gemeinde ist ein Jahresprogramm aufgeschaltet. Ein
Kalender verschafft einen Überblick. Die aktuellen Veranstaltungen
werden jeweils im «KONTAKT» publiziert, der Info-Broschüre unserer
Gemeinde.
Wohnen und Pflege im Alter
Als
Spitex-Leiterin und ab dem Jahr 2000 auch Vorstandsmitglied war ich
schon bei meinem Amtsantritt mit der Problematik vertraut. Bei der
Langzeitbetreuung, der ambulante Pflege und den Dienstleistungen für
ältere Menschen besteht heute ein umfassendes Angebot. Eine Umsetzung in
jeder Gemeinde ist nicht immer sinnvoll, sehr wichtig ist die regionale
Vernetzung.
Am 17. März 2011 stimmte die
Gemeinde dem Bau von 20 Alterswohnungen zu – ein persönliches Anliegen
und gleichzeitig ein Meilenstein in der Alterspolitik von Schenkon.
Damit erhielt die ältere Bevölkerung an zentraler Lage einen
Begegnungsort, der ihnen trotz Einschränkungen ermöglicht, am
gesellschaftlichen und sozialen Leben aktiv teilzunehmen.
Marie-Therese Vogel, was war Ihnen besonders wichtig in Ihrem Amt?
Unseren
Lebensraum und das gesellschaftliche Leben aktiv mitgestalten, meine
Kompetenzen einbringen und meine Aufgaben stets mit Herzblut erfüllen!
Ich habe mich gerne für das Gemeinwohl eingesetzt. Sich für die Menschen
Zeit nehmen und den Betroffenen zuhören, war mir immer sehr wichtig.
Haben Sie einen Ratschlag, den Sie Ihrer Nachfolgerin mit auf den Weg geben möchten?
Das
Amt beinhaltet eine grosse Vielfalt. Heute ist alles dokumentiert und
elektronisch hinterlegt, aber die Einarbeitung braucht trotzdem seine
Zeit. Mein Ratschlag für den Einstieg – der Gedankenaustausch in den
Regionalkonferenzen ist ein wichtiges Arbeitsinstrument. Die bewährten
Sozialvorstehenden haben oft gute Tipps für anstehende Probleme.
02.September
2020
Von Brigitte Schürmann