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Ueli Meyer - Fotograf und Kulturschaffender

Ueli Meyer

Ueli Meyer wird im März siebzigjährig, hat mit seinem Schaffen und mit Projekten wie «KopfWeg» oder «NachBAR», sich als Fotograf und Ausstellungsmacher in Geuensee einen Namen gemacht.

«Das Fotografieren von Alltagsszenen, bestimmten Örtlichkeiten, Objekten Landschaften und in jüngerer Zeit auch von Menschen ist für mich die Möglichkeit des künstlerischen Ausdruckes», meint Ueli Meyer mit Überzeugung und er verrät: «Oft, wenn ich Fotos von mir porträtierter Menschen anschaue, bin ich sehr gerührt.» Schon als Jugendlicher machte Ueli Meyer erste Erfahrungen mit dem Medium Film, anfänglich mit einer Super-8-Kamera, später auch mit dem 16mm-Format. Einige seiner Experimental- und Kurzspielfilme stiessen, unter anderem an den Solothurner Filmtagen, auf Interesse. Später war er vermehrt mit dem Fotoapparat unterwegs. Dennoch blieb er dem Film bis heute treu und ist nach wir vor aktiv. Seit einigen Jahren engagiert er sich, gemeinsam mit dem Geuenseer Künstler Egon Albisser, für «Das Wander Kino». Auf einer mobilen Kinoleinwand wurden im Dezember dieses Jahres in Geuensee Filme wie «Habemus Papam», «Matto regiert» oder «Mamma Roma» öffentlich gezeigt und «Das Wander Kino» weckte Interesse.

Einblick in spannende Berufe
Obwohl Ueli Meyer, gelernter Hochbauzeichner aus Kehrsatz bei Bern, in seiner Berufstätigkeit verschiedenste Arbeiten und Berufe, wie Hochbauzeichner, Gärtner, Chauffeur oder Jugendbetreuer ausübte, waren das Filmen und Fotografieren stets wichtige Bestandteile seines Lebens. Ueli Meyer erinnert sich: «Diese Einblicke in vielseitige Lebensbereiche waren für mich spannend und sehr lehrreich.» Er arbeitete über dreissig Jahre als Polygraf in einem Teilzeitpensum. «Es war mir immer wichtig, neben der geregelten Berufstätigkeit auch Zeit zur freien Verfügung zu haben.» So kam es, dass sich Ueli Meyer über Jahrzehnte bis heute der Fotografie, dem Schreiben, und wie sich im Gespräch herausstellte, auch dem Philosophieren widmet.

Als Fotograf und Gestalter gefragt
Ueli Meyer lebt mit seiner Ehefrau Regina Oetterli seit 2008 in Geuensee. Im Jahre 2013, etwas früher als üblich, liess sich Ueli Meyer pensionieren. Nun hatte er Zeit, sich bei verschiedenen Kulturprojekten, wie «KopfWEG» und «Globhuus», Porträts von Menschen und Familien oder beim Integrationsprojekt «NachBAR» zu engagieren. Bei der Realisierung dieser Projekte waren seine langjährigen Erfahrungen als Gestalter und sein Können als Fotograf sehr gefragt. Gemeinsam mit dem heute pensionierten Gemeindeschreiber von Geuensee, Albert Albisser, gelang es ihm, mit eindrücklichen Porträts einen wichtigen Beitrag zur Pflege der Nachbarschaft und zur Förderung der Kultur zu leisten. Zufrieden berichtet Ueli Meyer: «Durch die Präsentation dieser Arbeiten entstanden viele spannende Gespräche und einmalige Begegnungen. Dies hat mir auch die Möglichkeit geboten in Geuensee anzukommen.» Was Ueli Meyer zurückhaltend verschweigt, durch seine einladende Art auf Menschen zuzugehen und sie im entscheidenden Moment mit der Kamera festzuhalten, hat er einen wichtigen Teil zum Gelingen der Projekte beigetragen.

Innere Bilder und Texte
Selbst im Alter von siebzig Jahren ist Ueli Meyer ein eifriger Schaffer und steckt wieder mitten in einem neuen Projekt. Denn er erinnert sich seiner eigenen Vergangenheit, seiner eigenen Geschichte, und dies anhand von Aufzeichnungen, Texten und Tagebüchern aus vierzig Jahren seines Lebens. «Frischen Schnee liebte ich über alles, dieser wurde zu meiner zweiten Realität», beginnt Ueli Meyer aus seiner Kinderzeit zu erzählen und versichert: «Ja, momentan durchforste und trage ich «Bilder» wie dieses zusammen. Sie werden wie geplant bald in einem Buch sicht- und lesbar werden.»
Dass Ueli Meyer einmal mehr auch mit dieser Arbeit überraschen und fesseln wird, ist unbestritten und darauf freuen wir uns.

15.März
2020

Von Werner Mathis