Triengen – alle Altersgruppen miteinander vernetzen
Isabelle Kunz berichtet über ihre Arbeit als Sozialvorsteherin und die Alterspolitik in der Gemeinde Triengen.
Triengen hat 2018 Dorfrundgänge durchgeführt. Was ist daraus geworden?
Die
beiden Rundgänge wurden dokumentiert. Die Resultate haben uns
veranlasst, auf den öffentlichen Wegen kleinere Mängel unmittelbar zu
beheben. Der Werkdienst hat Sträucher zurückgeschnitten, Wege ausgeebnet
und «Stolpersteine» wo möglich entfernt. Bei privaten Durchgängen haben
wir die Besitzer auf kritische Stellen aufmerksam gemacht. Die
Umsetzung dauert hier aber meistens etwas länger.
Im Moment läuft ein Bänkli-Projekt. Die Betagten haben sich «warme»
Bänkli mit Seitenlehnen gewünscht. In einem Konzept wurden neben den
bestehenden Bänkli, weitere geeignete Standorte innerhalb des Dorfes auf
dem Weg vom Altersheim ins Zentrum definiert. Zurzeit werden Sponsoren
gesucht, die sich für dieses Projekt finanziell engagieren. Am Weg an
der Sure entlang werden wir wegen Vandalismus keine Sitzgelegenheiten
aus Holz aufstellen.
Auf
der Wiese hinter dem Gemeindehaus hat es Platz für einen Begegnungsort –
es fehlen dort noch altersgerechte Bänke und Tische sowie Bäume, die
ein wenig Schatten spenden. Mit den Benutzern der Pétanque-Bahn in
unmittelbarer Nähe können hier vielleicht schon bald neue Kontakte
geknüpft werden.
Stichwort «Drehscheibe 65plus» Region Sursee
Die
Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden ist für uns der richtige Weg, wir
haben nicht die Ressourcen für einen Alleingang. Im Rahmen der
Erweiterung der «Drehscheibe 65plus Region Sursee» erhalten Triengen,
Ruswil und Sempach die Möglichkeit, auf Voranmeldung einmal pro Monat
während drei Stunden Sozialberatungen vor Ort anzubieten. Die
Beratungszimmer stellen die drei Gemeinden zur Verfügung. Der
Pilotversuch startet ab dem 1. Januar 2021 ist auf ein Jahr beschränkt.
Angebote für 60+ in der Gemeinde
Die
Ortsgruppe der pro Senectute und viele Freiwillige engagieren sich!
Einmal im Monat findet ein Seniorenessen im Restaurant statt mit
gemütlichem Ausklang am Nachmittag – bei Bedarf mit organisiertem
Fahrdienst. Wir haben eine Besuchergruppe für ältere Menschen, zwei
Wandergruppen für grössere und kleinere Distanzen, das Turnen fit ab 50
der Frauenriege und das Seniorenturnen. Die Pétanque-Bahn steht allen
zur freien Verfügung. Die Musikschule bietet Instrumentalunterricht
sowie Musik und Bewegung 60+ an.
Wie wird auf die Angebote aufmerksam gemacht?
Vieles
wird mit Mund zu Mund Propaganda bekanntgemacht sowie im Trienger
Kalender publiziert. Das Seniorenessen ist eine geeignete Möglichkeit
auf die kommenden Veranstaltungen aufmerksam zu machen. Auf unserer
Website www.triengen.ch/de/leben/soziales/senioren/ finden Interessierte eine Tabelle mit allen Angeboten. Diese kann heruntergeladen oder ausgedruckt werden.
Wohnen und Pflege im Alter
Wir
haben ein Altersheim und Alterswohnungen für betagte Menschen. Noch
fehlen uns Angebote zum Wohnen mit Dienstleistungen oder Palliative
Care. Hier wird ein Vernetzen mit anderen Gemeinden sinnvoll sein.
Isabelle Kunz, was ist Ihnen besonders wichtig in Ihrem Amt?
Um
in den Gemeinderat gewählt zu werden, erwarten die Wähler im Vorfeld
oft grosse Ziele und Visionen. Nach der Wahl wird die Arbeit im Amt aber
meist von finanziellen und personellen Ressourcen bestimmt. Mir ist es
als Sozialvorsteherin wichtig, Jung und Alt zusammen zu bringen und
Vorurteile der anderen Generation gegenüber abzubauen.
Da ich Mitglied in der Alters- und Jungendkommission bin, ist das
Vermitteln zwischen beiden ideal – es gibt nicht nur richtig oder
falsch! Die beiden Kommissionen haben bereits zweimal ein
Generationenprojekt durchgeführt. Ein solches Miteinander ist sehr
spannend für beide Seiten.
15.März
2020
Von Brigitte Schürmann