Hanspeter Achermann, ein Förderer der Freiwilligenarbeit!
Unser Stadtpräsident stellt mich gern mit den Worten vor: «Unser Sozialvorsteher ist zuständig für alle Einwohner von der Wiege bis ins Grab!» …und genau so sehe ich meine Aufgabe.
Die Probleme und Herausforderungen der verschiedenen Altersgruppen erkennen, Ressourcen generieren und vernetzen, wo vernetzt werden kann. Ich sehe mich als Macher und habe unzählige Helferinnen und Helfer, die mich als engagierte Freiwillige in meiner vielseitigen Arbeit unterstützen. Erst durch sie führt meine Arbeit zum Erfolg.
Wie spüren das die Freiwilligen?
Wertschätzung
zeigen ist sehr wichtig. Am 5. Dezember, dem Tag der
Freiwilligenarbeit, werden wir beispielsweise alle Engagierten einladen.
Mit einem Apéro-Buffet und Rahmenprogramm versuchen wir wiederum einen
attraktiven Anlass zu gestalten. Im letzten Jahr wurden in Form eines
«Speed Datings» alle Aktivitäten der Freiwilligenarbeit kurz
vorgestellt. Dieses Jahr dürfen sich speziell jene Organisationen
vorstellen, die zusätzlich Leute suchen. Denn dieser Anlass ist offen
für alle Bewohnerinnen und Bewohner, am letzten Anlass waren es fast 130
Personen! Mit einem Flyer, der an alle Haushalte verteilt wird, laden
wir alle Interessierten ein – sei es um sich nur zu informieren oder
herauszufinden, wo Hilfe gebraucht wird. So kann sich jeder ungezwungen
ein persönliches Engagement überlegen. Durch dieses lockere
Beisammensein wurden schon viele wertvolle Kontakte aufgebaut. Denn wer
sich freiwillig engagiert ist mit viel Herzblut dabei und setzt vieles
um, dass eine Behörde oder Amt so nie erreichen würde.
Inputs werden umgesetzt!
Aus
der Feststellung, dass Männer in Heimen weniger besucht werden, ist ein
Stammtisch entstanden, an dem sich im Altersheim Männer mit Männern zu
Plaudereien treffen. Der einmal pro Monat reservierte Tisch ist beliebt
und hat schon bald die Frauen dazu bewogen, sich etwas Ähnliches zu
wünschen!
Angebot für 60+ – Beispiele aus Sempach?
Die
aktiven Senioren Sempach organisieren Ausflüge, Wandern, Vorträge,
Fitnesstraining an den Geräten des Ruderclubs, gemeinsames Essen in
einem Restaurant. Die gemeinsamen Unternehmungen werden sehr geschätzt,
besonders auch weil die Angebote aus dem eigenen Kreis kommen.
Der Frauenbund besucht alle 5 Jahre unsere Jubilare ab 70 Jahren, der Stadtrat dann auch ab 85 Jahren. Er organisiert Besuche für betagte Menschen oder Vorträge zu aktuellen Themen wie etwa Demenz für Angehörige und Betroffene.
Über unsere Gemeindegrenze hinweg bietet der Verein «Bsuech» ebenso wertvolle Dienste an, u.a. auch Sterbebegleitungen. Ein regionales Zusammenarbeiten ist für uns selbstverständlich. Für eine Weiterentwicklung der regionalen Palliativ care sind wir offen.
Wohnen und Pflege im Alter?
Mit
dem Meierhöfli haben wir ein 40jähriges Altersheim an bester Lage und
nahe der Stadt. Inzwischen ist es ein Pflegeheim. Deshalb sind die
räumlichen Verhältnisse nicht immer ideal. Die Cafeteria und die
Seeterrasse sind öffentlich und ein Treffpunkt während des ganzen Tages.
Um
die Herausforderungen in der Zukunft zu meistern, planen wir ein neues
Zentrum. Dabei wollen wir die Bedürfnisse der Betagten nicht isoliert
angehen. Tagesstrukturen für die Schule, Physiotherapie, Restauration
oder andere Dienstleistungen gemeinsam unter einem Dach sind mögliche
Vorstellungen. Dadurch könnte beispielsweise eine Durchmischung von Jung
und Alt erreicht werden. Offen für unterschiedlichste Bedürfnisse und
auf die Zukunft ausgerichtet.
Seit
diesem Frühling haben wir 15 Alterswohnungen der Wohnbaugenossenschaft
Stella Maris in unmittelbarer Nähe des Heimes. Auch diese Bewohnerinnen
und Bewohner sollen diese Angebote nutzen können.
Weiter wird die ambulante Pflege durch die Spitex Sempach und Umgebung abgedeckt.
Wie wird auf die Freiwilligenarbeit in Sempach aufmerksam gemacht?
«Gutes tun tut gut»! Durch meinen Input ist eine eigene Plattform www.freiwilligenarbeit-sempach.ch
entstanden, die die Freiwilligenarbeit im Sozialbereich koordiniert und
transparent macht. Sie dient als Wegleitung für Fragen im Alltag – für
Helfer, Nutzer und Suchende!
Sempach hat eine eigene Plattform für Freiwilligenarbeit
Stichwort «Drehscheibe 65plus» Region Sursee?
Ich
bin Mitglied der Projektgruppe «Erweiterung Drehscheibe 65plus Region
Sursee». Wie vielfach gewünscht, werden ab dem 1. Januar 2021 in Ruswil,
Sempach und Triengen auf Voranmeldung einmal pro Monat während drei
Stunden Sozialberatungen vor Ort durchgeführt. Die Beratungszimmer
stellen die drei Gemeinden zur Verfügung. Die Pro Senectute hat diese
Bewilligung vorerst für die Dauer eines Pilotjahres erteilt.
Hanspeter Achermann beschreiben Sie Ihre Arbeit in wenigen Worten?
Jung
und Alt vernetzen und mit Prävention (in jedem Alter) Probleme und
Herausforderungen angehen bevor sie akut werden. Ich bin Mitglied in
vielen Gremien, daher gut vernetzt und kann so aktiv mitbeeinflussen.
Sozialvorsteher ist für mich nicht nur ein Job, sondern ein Engagement,
das ich gerne leiste.
19.September
2019
Von Brigitte Schürmann